Brautentführung

Während der Hochzeitsfeier wird die Braut von den Freunden des Bräutigams entführt. Früher zog die Gruppe dann von Kneipe zu Kneipe und der Bräutigam musste jeweils die Zeche zahlen. Das gab natürlich ab und an leichten Knatsch, denn wenn die Entführung sich über Stunden hinzieht, sind die anderen Gäste enttäuscht. Außerdem gab es ab und an Entführungen, die mit dem Vollrausch der entführenden Gruppe endete.

Heute vereinbart man in der Regel ein, zwei Lokalitäten und der Bräutigam muss in der Regel eine Aufgabe erfüllen, um die Braut auszulösen. Das kann sein: ein Lied singen, einen Tanz aufführen oder ähnliches.

In Österreich singt der Bräutigam gern ein Gstanzl zur Auslösung.

Es gibt Spekulationen zum Ursprung dieses Brauches und die sind eher unschön: Im Mittelalter behielt sich der Adel das Recht vor, die Braut, die ja eine Untertanin war, zu entjungfern. Also ließ man die Braut abholen….

Dieser dunkle Hintergrund spielt heute keine Rolle mehr. Eine Hochzeit ist ein wunderbarer Anlass, das neue Glück der frisch Vermählten zu feiern. Und da die Brautentführung heute nicht lange dauert, ist die Braut auch im Nu wieder da und kann mit ihrem Liebsten und den Gästen weiter feiern.