Von Heulsusen, Flashmobs und dahinschmelzenden Herzen

Oh Gott, ich bin so eine Heulsuse. Und wieder hat mich eines dieser unzähligen Flashmob-Hochzeits-Antrags-Videos kalt erwischt. Zu Bruno Mars´ „Marry You“ schwingen Tänzer die Hüften, kreisen ein ahnungsloses Mädel ein, irgendwann schält sich ihr Angebeteter aus der Menge, geht vor ihr auf die Knie, zückt einen glitzernden Ring und murmelt unhörbar seine einstudierten Worte. Sie schlägt die Hände entzückt vor dem Gesicht zusammen, nickt, weint. Die beiden fallen sich in die Arme… Spätestens als der nervöse Bräutigam auf der Bildfläche erschienen war, war ich in Tränen zerflossen, schniefend am Laptop, die Schminke zerläuft. Na ganz toll….

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Ja, ich liebe kitschige Romantik, die Liebe und wenn ich Zeuge des Glück werden darf – sei es auch bei mir völlig unbekannten Menschen. Fragt nicht, wie es mir ergeht, wenn ich einer kirchlichen Trauung beiwohnen darf: Bäche fließen da und meine Banknachbarn schielen meist verstohlen, beschämt zu mir rüber. „Muss die so heulen….!“

Oh ja. Muss sie.

Ganz schön mutig sind die jungen Herren ja schon bei ihren Flashmob-Anträgen auf belebten Plätzen, in Kaufhäusern oder am Flugplatz; was, wenn die Liebste NEIN sagt?!? Auch diese Videos gibt es zuhauf im Netz. Man leidet mit dem aufgeregten Herrn mit und findet die davonstobende Dame meistens doof. Aber Spatzl, hast du im Vorfeld nicht mal dezent die Tendenzen deines Herzblattes ausgelotet?

Nun ja, da weine ich lieber vor Rührung, wenn ein romantischer Antrag mit einem schluchzenden JA gekrönt wird. Die Heulsuse vor dem Laptop zückt ihr Taschentuch und schnäuzt sich während ihr Herz übergeht ob des wunderbaren jungen Glücks mit Aussicht auf eine gemeinsame, wunderbare Zukunft.

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