Schon die alten Römer feierten die Vermählung mit einem köstlichen Ritual: Man zerbröselte Mandelkuchen über den Häuptern des frisch vermählten Paares. Diese Krümel wurden dann gemeinsam verzehrt. Da Zucker und Mehl teure Zutaten waren sollte dieser Brauch dem Ehepaar Reichtum und Wohlstand bescheren.

Richtig populär wurde die Hochzeitstorte im 19. Jahrhundert in England. Die Tochter von Königin Viktoria ließ sich 1859 zu ihrer Hochzeit eine dreistöckige Torte mit viel Zuckerguss backen. Der Adel hatte die reichlich verzierte Torte für sich entdeckt.

Heute ist die Hochzeitstorte nicht mehr wegzudenken. Sie ist ein schöner Teil der Hochzeitsrituale und das Masterpiece des Dessertbuffets.

Reinheit:


Die klassische Hochzeitstorte ist weiß. Die Farbe weiß steht für Reinheit und Unschuld. Zudem besteht die weiße Glasur aus Zucker – und Zucker war früher als Luxus-Zutat ein Zeichen für den Reichtum der Familie.

Marzipan ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Hochzeitstorte. Die Süße des Marzipans steht für Glück und Liebe. Die Mandeln mit dem bitteren Beigeschmack für schlechte Zeiten, die man gemeinsam bewältigen wird und das Rosenöl im Marzipan steht für die Leidenschaft, die hoffentlich nie zu Ende geht.

Drei Stockwerke Glück:

Die drei Stockwerke der Hochzeitstorte stehen für die heilige Dreifaltigkeit – Vater, Sohn und Heiliger Geist – und/oder für Liebe, Heirat und das Eheleben. Die fünfstöckige Hochzeitstorte spiegelt wichtige Lebensabschnitte wider: Die Geburt, Kommunion/Konfirmation, Heirat, Kinder und Tod.

Die Oberhand:


Ein großes Tamtam wird darum gemacht, wer beim Anschneiden der Hochzeitstorte die Hand oben hat. Traditionell schneiden Mann und Frau die Torte gemeinsam an – doch wer hat die Hand oben? Man sagt: Wer die Hand oben hat, wird in der Ehe das Sagen haben. Manche Brautpaare wechseln daher die Hand mehrfach beim Anschneiden der Torte.

Fürsorge:


Das erste Stück der Torte füttern Braut und Bräutigam sich dann gegenseitig – als Zeichen der für immer währenden Fürsorge füreinander. In Amerika hat sich die Tradition breit gemacht, dass sich die frisch Vermählten die Torte gegenseitig ins Gesicht schmieren – zum Entzücken der Gäste. Nun ja….. ein für mich wenig erpichliches Ritual wenn man bedenkt, was das für das sorgfältige Makeup der Braut bedeutet….

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